Weiterführende Behandlung
Wie wird eine Dysplasie behandelt?
Je nach Grad der Dysplasie wird zwischen einem zuwartenden bzw. chirurgischen Vorgehen entschieden.
Zuwartendes Vorgehen:
Bei niedriggradigen Dysplasien, sprich CIN I oder CIN II kann auf eine spontane Remission, d.h. spontane Heilung gehofft werden. Diese beträgt bei CIN I ungefähr 70% innerhalb von 2 Jahren Jahr, bei CIN II ungefähr 40-50%. Auch CIN III können von selbst abheilen. Wenn man sich für ein zuwartendes Vorgehen entscheidet, sollte in Abständen von 3-4 Monaten eine Kontrolle, Kolposkopie und gegebenenfalls eine neuerliche Biopsie durchgeführt werden, um ein etwaiges Fortschreiten der Erkrankung rechtzeitig zu erkennen.
Chirurgisches Vorgehen:
LEEP:
LEEP ist die Abkürzung für "Loop electrosurgical excision procedure". Dies ist eine operative Methode, welche mittels einer elektrischen Schlinge kleine Areale von dysplastischem Gewebe entfernt.
LLETZ:
LLETZ (Large Loop Excision of the Transformation Zone) ist eine chirurgische Methode, bei der mit einer elektrischen Schlinge der unterste Anteil des Gebärmutterhalskanales entfernt wird. Bei einer LLETZ-Konisation wird zusätzlich zur LLETZ in einem zweiten chirurgischen Schritt das untere Drittel des Gebärmutterhalskanals mitentfernt. Dies entspricht am ehesten der "klassischen" Messerkonisation. Eine LLETZ-Konisation wird bei Dysplasien, welche auch den Zervikalkanal befallen durchgeführt. Die Operation wird üblicherweise in einer lokalen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt und erfordert keinen Krankenhausaufenthalt. Bei Bedarf kann auch eine Operation in Vollnarkose durchgeführt werden. Weitere Informationen finden Sie unter www.konisation.at.
Der große Vorteil der Schlingentechnik gegenüber der Messerkonisation besteht in der Möglichkeit, die entfernte Gewebsmenge genau der Größe der Dysplasie anzupassen. Dadurch wird deutlich weniger Gewebe entfernt. Dies ist im Hinblick auf Schwangerschaft und Frühgeburtlichkeit von Bedeutung, da Frauen, die mit einer Konisation mit einer Konushöhe von ≥ 1 cm behandelt wurden, ein erhöhtes Frühgeburtsrisiko.
Unabhängig von der Technik ist es möglich, dass nicht das ganze dysplastische Gewebe entfernt wird. Dies ist bei ungefähr 10-15% aller Konisationen der Fall. Sollte dieser relativ unwahrscheinliche Fall eintreten, ist jedoch in den meisten Fällen keine weitere Operation notwendig. Es genügt, wenn man in regelmäßigen Abständen klinische Kontrollen mit Kolposkopie und ev. Biopsieentnahme durchführt.
Wie geht es nach einer LLETZ (Schlingenentfernung) weiter?
In 85-90% wird im Rahmen der Operation das dysplastische Gewebe vollständig entfernt. Trotzdem ist eine Nachsorge notwendig. Eine Nachsorge mit regelmäßigen Krebsabstrichen sollte in 6-12 monatlichen Abständen erfolgen, da durch die Operation die dysplastische Veränderung, aber nicht das HPV entfernt wurde. Sollte sich dabei eine Auffälligkeit ergeben, ist neuerlich eine Kolposkopie und gegebenenfalls eine Gewebsnetnahme indiziert.
Wie sollte man sich nach einer LLETZ (Schlingenentfernung) verhalten?
Vier Wochen nach der Operation sollten Sie kein Vollbad nehmen, nicht schwimmen gehen, keine Tampons verwenden und keinen Geschlechtsverkehr haben. Alltägliche Tätigkeiten können Sie, sobald Sie sich dafür erholt genug fühlen, wieder aufnehmen. Wir werden Sie bezüglich des Ergebnisses der LLETZ verständigen. 4-6 Wochen nach der Operation sollten Sie ihren niedergelassenen Facharzt zu einer ambulanten Nachkontrolle aufsuchen.
Gibt es etwaige langfristige Folgen der LLETZ?
Negative Auswirkungen einer LLETZ bezüglich eines erhöhten Risikos für eine Frühgeburt sind beschrieben worden. Aus diesem Grunde versucht man eine Konisation, wenn es medizinisch sinnvoll ist, zu verhindern bzw. falls eine Konisation durchgeführt werden muss, nur möglichst wenig Gewebe vom Gebärmutterhals zu entfernen. Deswegen ist die Schlingentechnik zu bevorzugen. Insgesamt gilt es jedoch zu betonen, dass die meisten Frauen auch nach einer LLETZ weitgehend problemlos schwanger werden und die Schwangerschaft normal austragen können.
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