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Zervix

Was ist der Gebärmutterhals (die Zervix)?

Die Zervix ist der unterste Anteil der Gebärmutter. Die äußere Oberfläche der Zervix und der Vagina (=Scheide) sind von einem sog. Plattenepithel überkleidet. Der Zervikalkanal ist mit Zylinderepithel ausgekleidet. An der Grenze zwischen Platten- und Zylinderepithel ist die Stelle, an der am häufigsten krankhafte Veränderungen der Zervix entstehen.

Was ist ein PAP-Abstrich?

Der PAP-Abstrich wird weitläufig auch Krebsabstrich genannt. Der Name Krebsabstrich ist etwas irreführend, da diese Untersuchung nicht eine Krebserkrankung sondern deren Vorstufen erkennen soll. Bei der Durchführung des Krebsabstrichs nimmt der behandelnde Arzt mittels einer Bürste oder eines speziell geformten kleinen Plastikbesens einzelne Zellen vom Muttermund bzw. vom Gebärmutterhalskanal. Diese werden auf einen Objektträger gebracht und mittels eines speziellen Sprays fixiert. Danach werden diese Zellen im Labor nach einer bestimmten Färbemethode nach Papanicolaou (daher hat der Krebsabstrich auch den Namen PAP-Test erhalten) gefärbt. Ein PAP-Abstrich sollte einmal jährlich vom Frauenarzt durchgeführt werden.

Nur der PAP-Abstrich kann die Entstehung einer Veränderung am Muttermund (=Dysplasie) nicht verhindern. Er dient dazu, eine Veränderung im Bereich des Muttermundes frühzeitig zu erkennen und eine weitere Abklärung zu veranlassen. Es werden nicht alle Veränderungen im Bereich des äußeren Muttermundes durch den PAP-Abstrich erkannt. Dies ist nicht darauf zurückzuführen, dass der Abstrich schlecht abgenommen wurde, sondern ist durch die Methode des PAP-Abstrichs bedingt.

Was kann mit dem Pap-Test erkannt werden?

Mit dieser Methode können entzündliche Veränderungen der Zellen oder mögliche Vorstufen von Krebs genauso wie Krebszellen erkannt werden, auch wenn noch keinerlei Beschwerden bestehen. Die Treffsicherheit beträgt rund 80-90%.

Welche Ergebnisse kann der PAP-Abstrich liefern?

Klassifikation nach Papanicolaou, Empfehlung der Österreichischen Gesellschaften für Pathologie und Angewandte Zytologie
  • PAP I normales Zellbild
  • PAP II normales Zellbild, entzündliche, regenerative oder degenerative Veränderungen (häufigstes Ergebnis des PAP-Abstrichs)
  • PAP III entzündliche oder degenerative Veränderungen, Zellbild kann nicht beurteilt werden, in der Regel Wiederholung nach Behandlung erforderlich.
  • PAP IIID Zellen einer leichten bis mäßigen Dysplasie (CIN I-II): Kolposkopie und ev. Gewebsentnahme (=Biopsie) erforderlich
  • PAP IIIG Drüsen- oder Stromazellen der Gebärmutter- oder der Gebärmutterhalsschleimhaut, welche hinsichtlich ihrer Gutartigkeit nicht sicher zugeordnet werden können (erfordert in der Regel ein Spiegelung und Ausschabung der Gebärmutter)
  • PAP IV Zellen einer mäßigen bis schweren Dysplasie (CIN II-III): Kolposkopie und ev. Gewebsentnahme (=Biopsie) erforderlich
  • PAP V vermutlich Zellen eines Gebärmutterhalskrebses (=Zervixkarzinom): Biopsie ev. auch Kolposkopie erforderlich
  • PAP 0 Abstrich nicht beurteilbar, Wiederholung erforderlich

Was bedeutet Dysplasie?

Die Bezeichnung "plasie" bedeutet Wachstum. Dysplasie bedeutet ungeordnetes Wachstum. Es ist leichter den Begriff Dysplasie zu verstehen, wenn man vorerst den normalen Muttermund betrachtet. Der normale Muttermund besteht aus einer untersten Schicht mit runden jungen Zellen, die, je näher sie zur Oberfläche kommen, ausreifen und abflachen. Bei der Dysplasie wird dieser organisierte Wachstumsprozess gestört. Bei einer milden Dysplasie (CIN I) sind nur einige Zellen der untersten Zelllage abnorm, während bei einer mittelgradigen und höhergradigen Dysplasie die abnormen Zellen größere Teile bzw. das gesamte Plattenepithel einnehmen. Der wichtigste Unterschied zwischen einer Dysplasie und einer Krebserkrankung ist, dass bei der Dysplasie die abnormen Zellen nicht in die Tiefe wachsen. Daher ist eine Dysplasie keine Krebserkrankung.

Folgende Begriffe gilt es noch zu klären.

  • CIN I = cervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 1 = milde Dysplasie
  • CIN II = intracervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 2 = mittelgradige Dysplasie
  • CIN III = intracervikale intraepitheliale Neoplasie Grad 3 = schwere Dysplasie
  • Carcinoma in situ (alter Begriff) entspricht einer CIN III

Warum bekommt man eine Zervixdysplasie?

Es gibt eine Reihe von epidemiologischen Faktoren, welche mit einer Zervixdysplasie verbunden sind. Diese beinhalten eine Infektion mit humanem Papillomaviren (HPV), Rauchen und immunsupressive Medikamente. Es können aber auch Frauen eine Dysplasie entwickeln, die keine dieser angeführten Risikofaktoren haben. Derzeit gilt die Infektion mit einem humanen Papillomavirus (HPV) als die wichtigste Ursache für die Entstehung einer Zervixdysplasie. Dieser Virus ist meistens sexuell übertragen worden. Weitere Informationen bezüglich HPV siehe in der Rubrik "Fachbegriffe". Weiters nimmt man an, dass Rauchen ein wichtiger Risikofaktor für die Entstehung einer Zervixdysplasie ist.

Wie häufig ist Gebärmutterhalskrebs heute?

Vorstufen des Gebärmutterhalskrebses treten häufiger als alle tatsächlichen Krebserkrankungen der Frau auf. Echte Krebserkrankungen des Gebärmutterhalses sind heute ein seltenes Ereignis. Vorstufen des Krebses werden überwiegend bei Frauen im Alter von 20 bis 40 Jahren festgestellt. Diese Vorstufen können von selbst wieder verschwinden und sind gegebenenfalls schnell und einfach behandelbar. Ein Fortschreiten der Erkrankung kann damit praktisch immer verhindert werden. Seit der Einführung des regelmäßigen Abstrichs als Früherkennungsuntersuchung sind die Diagnosen von fortgeschrittenen Tumorstadien und die Sterblichkeit an Gebärmutterhalskrebs in Österreich stark zurückgegangen.

Wie entsteht Gebärmutterhalskrebs?

Im Gegensatz zum Gebärmutterkörperkrebs entwickelt sich Krebs des Gebärmutterhalses bzw. des Gebärmuttermundes, in der medizinischen Fachsprache Zervixkarzinom genannt, nicht aus der drüsigen Schleimhaut, die die Gebärmutter innen auskleidet, sondern aus dem Plattenepithel. Diese Art der Haut findet sich im Bereich des äußeren Muttermundes, also dort, wo der Gebärmutterhals in die Scheide ragt. Verschiedene Einflüsse müssen zusammenwirken, um die Entstehung von Krebszellen zu fördern. Als wichtigste Auslöser gelten heute Infektionen mit Papillomaviren (Viren), besonders mit den Typen 16 und 18. Papillomaviren sind sexuell übertragbar und verursachen auch genitale Warzen, die so genannten Condylome. Bei Männern sind Papillomviren an der Entstehung von Peniskarzinomen beteiligt. Raucherinnen haben ebenfalls ein deutlich erhöhtes Zervixkarzinomrisiko, denn die krebserregenden Bestandteile des Zigarettenrauchs sind auch im Sekret des Gebärmutterhalses nachweisbar und können dort ihre schädigende Wirkung entfalten.



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